Die 10 wichtigsten Regeln für erfolgreiches Hundetraining

Wenn ein Hund nichts Neues lernt, einzelne Signale einfach nicht klappen wollen oder der Hund gar nicht "ansprechbar" ist für ein gezieltes Training, ist selten der Hund "Schuld". Denn eigentlich lernen Hunde sehr schnell und sehr gerne. Sie lieben neue Aufgaben und freuen sich, wenn sie gelobt werden und ihr Können unter Beweis stellen dürfen. Auch ältere Hunde sind zu erstaunlichen Lernleistungen fähig. Damit das Hundetraining von Erfolg gekrönt ist, gilt es jedoch, ein paar Grundregeln zu beachten.

 

1. Gesundheit
Damit ein Hund etwas lernen kann, muss er gesund sein. Manche Hunde verweigern bestimmte Übungen, weil sie ihnen Schmerzen bereiten. Sollten Sie ein solches Verhalten bei Ihrem Hund beobachten, stellen Sie ihn unbedingt einem Tierarzt vor.


2. Motivation und Belohnung
Ein Hund lernt am schnellsten, wenn er ausreichend motiviert ist. Alles, was ein Hund gerne mag, können Sie als Motivationsobjekt und Verstärker (Belohnung) einsetzen. Futter, Leckerli, ein Lieblingsspielzeug, ein Stück Fell, Aufmerksamkeit oder die Freigabe in den Freilauf können beispielsweise zur Motivation und Belohnung eingesetzt werden. Grundsätzlich gilt: Man kann einen Hund mit allem belohnen, was er lieber tut, als das, was er gerade macht. Und: Der Hund entscheidet, was Belohnung ist, und was nicht! Wedeln Sie ständig mit einem Happen Futter vor seinem Gesicht, obwoh Ihr Hund gerade lieber in Ruhe etwas angucken möchte, dann ist das Futter ehe eine Strafe. Passende Belohnung wäre dagegen zum Beispiel das gemeinsame Gucken. Variieren Sie auch einmal  Ihre Belohnung und nutzen Sie den Überraschungseffekt, indem Sie Ihren Hund für eine sehr gut ausgeführte Übung mit einem echten Jackpot belohnen!


3. Atmosphäre
Schaffen Sie eine gute Lernatmosphäre. Ihr Hund soll Spaß am Training haben, ebenso Sie selbst. Also gehen Sie mit positiven Gedanken, realistischer Erwartungshaltung und Freude an die Sache heran. Üben Sie gerade mit Welpen und Junghunden aufgrund der begrenzten Aufmersamkeitsspanne lieber mehrmals am Tag fünf Minuten, als einmal eine halbe Stunde am Stück. Seien Sie geduldig! Wenn Ihr Hund nicht gleich versteht, was Sie von ihm wollen, überprüfen Sie noch einmal, ob Sie es ihm auch verständlich gemacht haben. Viele Wege führen nach Rom! Wenn Ihr Hund einen anderen Trainingsweg benötigt, ist Kreativität gefragt. Loben Sie auch kleine Schritte in die richtige Richtung, und freuen Sie sich mit Ihrem Hund über jeden Lernschritt. Beenden Sie das Training immer mit einer positiven Erfahrung für Ihren Hund und beschäftigen Sie sich auch danach noch ein wenig mit ihm oder lassen Sie ihn ein paar Leckerlis suchen.


4. Lernort und Ablenkung
Um ein Signal erst einmal neu zu etablieren, benötigen Sie einen ruhigen und möglichst ablenkungsfreien Ort. Üben Sie dort so lange, bis die Übung schon sehr gut funktioniert. Das heißt, bei zehn Durchgängen sollte der Hund neun korrekt ausführen. Erst dann steigern Sie langsam (!) die Ablenkung. Sobald Sie merken, dass eine Übung nicht mehr klappt, waren Sie zu schnell in den Trainingsschritten oder die Ablenkung war zu hoch. In diesem Fall beginnen Sie einfach noch einmal mit dem vorherigen Trainingsschritt oder Ablenkungsniveau.


5. Klarheit
Bevor Sie mit dem Training beginnen, sollten Sie eine genaue Vorstellung davon haben, was genau Sie Ihrem Hund beibringen wollen. Klingt banal, das "Ins-Blaue-Hineintrainieren" ist aber einer der häufigsten Trainingsfehler. Nehmen Sie als Beispiel den Befehl "Platz": Wie soll das Platz am Ende aussehen? Soll der Hund gerade liegen oder darf die Hüfte bequem zur Seite kippen? Möchten Sie den Hund dauerhaft ins Platz bringen wie beim Deckentraining, oder soll der Hund in Erwartung auf weitere Befehle wie auf dem Hundeplatz in einer Platzposition sein? Je klarer Sie in der Vorstellung des Endergebnisses sind, desto schneller wird Ihr Hund den Befehl lernen.


6. Körpersprache
Achten Sie auf Ihre Körpersprache. Schüchtern Sie den Hund vielleicht ein, weil Sie ihn frontal anstarren, sich über ihn beugen oder sehr laut und ungeduldig sind? Tätscheln Sie nicht an Ihrem Hund herum. Die wenigsten Hunde empfinden das als Belohnung, wenn man sie während des Trainings anfasst. Belohnen Sie durch Lob, ein Spielzeug oder Leckerli, aber lassen Sie das Getatsche sein. Ihr Hund wird sich viel besser konzentrieren und auch beim Rückruf lieber nah zu Ihnen herankommen!


7. Signal
Auch für die Signalgebung selbst ist die Körpersprache entscheidend. Überlegen Sie sich ein gutes Sichtsignal für jede Übung. Wortsignale sollten kurz und prägnant sein. Achtung: Hunde nehmen Sichtsignale viel besser wahr. Wenn Sie also ein Wortsignal trainieren wollen, sagen Sie es immer VOR dem Sichtsignal. Sonst kann der Hund es nicht wahrnehmen! Führen Sie das Signal erst ein, wenn der Hund die Übung schon ein paarmal gemacht hat. Insbesondere das Wortsignal sollte erst dann eingeführt werden, wenn die Übung schon korrekt ausgeführt wird.
Geben Sie das Signal nur einmal! Also nicht "Aus, aus, AUS, AUUUS!". Warten Sie bei Nichtausführung ein paar Sekunden ab, manchmal auch etwas länger, dann beginnen Sie die Übung von Neuem.
Insbesondere für den Rückruf gilt: Nur EINMAL rufen. Sie machen sich sonst Ihr Signal kaputt! Geben Sie Wortsignale nur in normaler Lautstärke. Wenn Sie Ihren Hund anschreien, wird er nur auf sehr laute Signale achtgeben.


8. Schnell sein!
Hunde lernen nur schnell und vor allen Dingen das Richtige, wenn Sie SOFORT, spätestens eine Sekunde nach dem korrekten Verhalten Feedback geben (belohnen, klickern oder loben). Wenn Sie zu spät sind und der Hund in der Zwischenzeit schon ein anderes Verhalten gezeigt hat, verstärken Sie dieses Verhalten! Ein Beispiel: Sie rufen Ihren Hund ab, er kommt zu Ihnen, wartet einen Augenblick und setzt sich dann hin. Wenn Sie ihn jetzt belohnen, verstärken Sie nicht den Rückruf, sondern das Sitz!


9. Übung macht den Meister
Wiederholungen festigen das Gelernte. Seien Sie geduldig und gönnen Sie sich und Ihrem Hund viele Wiederholungen in unterschiedlichen Positionen und Kontexten. Feilen Sie an der Ausübung, indem Sie unterschiedlich gut ausgeführte Übungen unterschiedlich gut belohnen. Für eine super schnelle, korrekte Ausführung gibt es einen Käsewürfel, für "normale" Ausführung ein trockenes Leckerli. Für einen Blitz-Rückruf rasten Sie aus vor Freude, für langsames Herangetrappel gibt es ein ruhiges Lob.


10. Generalisieren
Wenn ein Hund eine Übung perfekt beherrscht, heißt das nicht, dass er sie ÜBERALL perfekt beherrscht! Hunde müssen Gelerntes generalisieren. Das heißt, sie müssen es an vielen unterschiedlichen Orten, in unterschiedlichen Kontexten und mit unterschiedlichem Drumherum lernen. Wenn Sie etwa das Sitz nur zuhause auf Teppich geübt haben, dann üben Sie es auch in der gefliesten Küche. Dann auf einer Wiese, dann auf Asphalt. Dann mit anderen Hunden / Menschen. Auch Ihre Körperhaltung ist wichtig: Wenn Sie immer in der gleichen Position üben, wird Ihr Hund es nur in dieser einen Position können. Variieren Sie also: Mal stehen Sie frontal, mal seitlich, mal in der Hocke, mal im Sitzen.

 

Viel Spaß beim Training wünscht Ihre Hundeschule Weltstadt mit Hund!

 

Inhaberin: Isabel Boergen ♥ Hundetrainerin

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