Was bedeuten Aufreiten und Rammeln beim Hund?

Tja. Gute Frage! Die Antwort ist: Es gibt nicht den einen Grund, weshalb Hunde aufreiten. Die Gründe sind vielfältig und situationsabhängig.

 

Simply Sex

 

Da wäre zum Einen natürlich die Fortpflanzung: Klar, Rüden reiten auf, um sich mit einer Hündin zu verpaaren. Aber es rammeln ja auch Hündinnen und das Aufreiten tritt auch bei gleichgeschlechtlichen Artgenossen auf, ebenso beim Menschen oder an unbelebten Objekten. Auch hier kann es sich ganz schnöde um Sexualverhalten im Sinne von Masturbation handeln. Viel häufiger aber tritt das Aufreiten in anderen, ganz alltäglichen Kontexten auf.

 

Übersprungshandlung

 

Ist ein Hund mit einer Situation überfordert oder im Konflikt zwischen verschiedenen Verhaltensweisen (fressen oder gehorchen, hingehen oder abhauen), wählt er manchmal spontan ein gänzlich anderes, scheinbar unpassendes Verhalten. Diese Übersprungshandlung kann dann zum Beispiel ein Schnüffeln, ein Kratzen oder eben ein Aufreiten sein. Gerammelt wird häufig auch vor Aufregung: Der Hund weiß einfach nicht, wohin mit seiner Erregung und reitet daher auf.

 

 Foto: Steffi Atze ♥
Foto: Steffi Atze ♥

Soziale Interaktion

 

Aufreiten und Rammeln kann außerdem Teil von sozialer Interaktion sein, etwa wenn es um Spielabbruch, aggressives Verhalten, Imponieren oder Ressourcenverteidigung geht. Es ist entgegen häufiger Annahmen aber nicht Merkmal von Dominanz (wobei der Dominanzbegriff im Hundetraining ohnehin vollkommen missverstandener Blödsinn ist!).

 

Hilfe, mein Hund rammelt!

 

Wenn Ihr Hund häufig aufreitet, und Sie herausfinden möchten, weshalb er das tut, sollten Sie am Besten ein Rammeltagebuch führen. Klingt ein bisschen seltsam, hilft Ihnen aber bei Ihrer kleinen, privaten Verhaltensforschung. Schauen Sie sich die Situation an:

  • Wer wird berammelt? Ein Hund? ein Mensch?
  • Was macht der Hund kurz davor?
  • Was macht er danach?
  • Wie lange dauert es an?
  • Wie häufig kommt es vor?

Wenn der Hund an Ihrem Bein aufreitet und Sie dies unterbinden möchten, tun Sie das bitte nicht, indem Sie ihn wegschubsen. Nehmen Sie ihn ruhig von sich weg und bieten Sie ihm ein Alternativverhalten an.

Inhaberin: Isabel Boergen ♥ Hundetrainerin

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