Leinentraining: Warum es oft nicht klappt und woran das liegt

Wer mit seinem Hund an lockerer Leine spazieren gehen möchte, braucht mehr als ein gutes Geschirr und ein paar Leckerli in der Tasche. Gerade bei Jagdhunden, Junghunden oder sehr energiegeladenen Hunden zeigt sich schnell: Das eigentliche Problem liegt nicht im Training – sondern im Erregungslevel.

 

Warum Ziehen an der Leine kein "Ungehorsam" ist

 

Viele Halterinnen berichten, dass ihr Hund an der Leine „nicht hört“, sobald er draußen ist. Dabei geht es selten um mangelnden Gehorsam, sondern fast immer um zu hohe Erregung. Die Welt draußen ist spannend, aufregend, manchmal auch stressig – und genau hier wird’s knifflig. 

Ein Hund, der unter Dauerstrom steht, kann keine konzentrierten, klugen Entscheidungen treffen. Er „funktioniert“ nicht, sondern reagiert – impulsiv und oft mit einem Affenzahn in die Leine hinein.

 

Das gilt ganz besonders für:

  • Jagdhunde, die draußen sofort in den Arbeitsmodus schalten oder für gestreckten Galopp gezüchtet wurden

  • Junghunde, die noch lernen müssen, mit all den Reizen umzugehen

  • Intakte Rüden, die mit ihren Hormonen nicht klar kommen und permanent überstimuliert und frustriert sind
  • Hunde aus dem Tierschutz, die sich (noch) nicht an ihrem Menschen orientieren oder Ängste und Anpassungsschwierigkeiten haben

Kooperation ist keine Einbahnstraße 

 

Dein Hund darf lernen, sich an Dir zu orientieren und zu kooperieren. Das gilt genauso für Dich! Schau auf Deinen Hund und achte darauf, was er braucht. Denn häufig haben Hunde einen Grund zu ziehen, zum Beispiel, weil ihnen heiß ist und sie in den Schatten möchten, weil sie eine spannende Schnüffelstelle in der Nase haben oder einem angsteinflössenden Reiz ausweichen möchten. Nur, wenn Du für solche Situationen sensibilisiert bist, wirst Du langfristig Erfolg im Training haben.

Achtung bei sehr großen und schweren Hunden! Sie machen häufig die Erfahrung, dass sie mit verschiedenen Strategien den Halter mitschleifen können. Ein kurzes sitzen antäuschen und losspringen oder ruckartiges Durchstarten erhöhen die Verletzungsgefahr auf beiden Seiten. Deshalb ist es wichtig, dass der Mensch seinen Hund gut halten kann und erlernte Strategien nicht mehr zum Erfolg führen. 

 

Warum lockere Leine eine Frage der inneren Haltung ist

 

Leinentraining beginnt nicht draußen auf dem Spaziergang – sondern oft viel früher: im Alltag, zu Hause, im Aufbau von Ruhe, Orientierung und Impulskontrolle.

Ein Hund, der gelernt hat, runterzufahren, sich an Dir zu orientieren und Reize auszuhalten, wird auch viel eher an lockerer Leine laufen. Genau deshalb ist effektives Leinentraining nicht einfach ein "Sitz-Platz-Aus"-Programm, sondern ein ganzheitliches Zusammenspiel aus:

  • Alltagstraining für mehr innere Ruhe

  • Reizmanagement statt Reizüberflutung

  • Orientierung statt Kontrolle

  • Strukturierter Aufbau in kleinen, machbaren Schritten

  • Konsequenz

Hilfreiche Tipps fürs Leinentraining

  • Starte erst mit dem Leinentraining, wenn Dein Hund dazu überhaupt in der Lage ist. Anfangs kann es dazu eine reizarme Umgebung brauchen. 
  • Lobe und belohne Deinen Hund, wann immer er  entspannt an lockerer Leine läuft.
  • Belohne ihn nicht, wenn er in die Leine prescht  und danach zurückkommt! Sonst hast Du am Ende einen Jojo-Effekt und Dein Hund rennt immer vor und zurück.
  • Ein echter Gamechanger für Jojo-Hunde kann es sein, das Futter nach hinten zu werfen und sofort wieder zu loben und nach hinten zu belohnen, sobald der Hund wieder neben Dir auftaucht.
  • Du musst Deinen Hund halten können! Große, schwere Hunde können am Halsband und Brustgeschirr geführt werden. Bei Geschirren, die vorn an der Brust einen zusätzlichen Haken haben, können vorne und oben an der Schulter eingehängt werden.
  • Achte auf das Erregungslevel! Senken des Erregungslevels geht immer vor Training.
  • Wenn Dein Hund in bestimmten Situationen zieht, hat er einen Grund! Mach Dir keine Sorgen, dass er dauernd zerrt, nur weil er in bestimmten Situationen nicht an lockerer Leine gehen kann. Kein Hund WILL ziehen. 
  • Sei konsequent! Leinentraining ist Fleißarbeit und Geduld und Dranbleiben zahlen sich aus. 

Wie ein effektives Leinentraining aussieht

 

In meinem Leinentraining arbeiten wir individuell und alltagsnah. Keine starren Schema-F-Übungen, sondern praktische Strategien, die zu Deinem Hund und Deinem Alltag passen.

Das erwartet Dich:

  • Gemeinsame Analyse: Wo steigt Dein Hund ins Ziehen ein? Wie sieht gutes Equipment für Euch aus?

  • Senken des Erregungslevels VOR Training

  • Arbeiten an Distanz, Tempo und Impulskontrolle

  • Alltagstaugliche Übungen für entspannte Spaziergänge

Egal ob Du einen jungen Wildfang hast, einen jagdlich motivierten Hund oder einen Hund aus dem Tierschutz – wir schauen genau hin, was Dein Hund braucht, um sich draußen gut regulieren zu können.

 

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